2. Fastentag

Sonntag.
Dass man an diesem Tag ruhen soll, gilt wohl nicht für Fastende. Gestern hatte ja es nicht mit der kompletten Morgenroutine geklappt, weil ich zu spät aufgestanden bin. Also doch Mobiltelefon rausgeholt und Wecker gestellt. Scheinbar geht es doch nicht ganz ohne Elektronik.



6.30h Tagwache.
  • im  Bett: Kreislauf und Muskeln in Schwung bringen
  • bewusst das Bett verlassen - nicht aufspringen
  • Luftbad vor dem geöffneten Fenster
  • Bürstenmassage, Kaltwaschung
  • Warm-/Kaltdusche
  • Pause im Bett
  • Wasser trinken
  • Einlauf


Acht Uhr. Morgentee im Petruszimmer.
Acht Uhr fünfzehn. Spaziergang.
Neun Uhr fünfzehn. Yoga
Zehn Uhr dreissig. Sonntagsmesse.
Zwölf Uhr. Lunchtime! Und was gibt es heute an kulinarischen Highlights? Rote Rüben mit Orange und Zimt. Da schau her. Mit Zitrone und einem Löfferl Honig gar nicht so schlecht. Bis 14h Mittagsruhe mit Leberwickel. Für mich sogar bis 15h. Ich mach heute blau beim Spaziergang und gönne mir dann eine Massage bei Bianca, die einfach sensationell entspannt und mich fast vergessen läßt, dass ich ja zum Verzicht da bin. Und weil es so schön war mache ich noch einen kleinen Spaziergang um die Klostermauern um noch vor dem Diner ein bisschen Platz im Magen zu schaffen.
17.30 Uhr Das üppige Abendmahl oder auch liebevoll Suppenzeit genannt. Heute gibt es eine Auswahl. Fast wie all you can eat. In einem Topf ist klare Gemüsebrühe und im anderen die berühmte Haferschleimsuppe, bei der es sehr darauf ankommt wie die Haferflocken zuvor geröstet wurden. Heute wohl ein bisschen zu wenig. Ich versteige mich zu 2 Tellen klarer Suppe mit einer Menge Petersilie und Ingwer. Dann werde ich mutig und probiere noch einen kleinen Schöpfer Haferschleim. Schmeckt wie befürchtet. Mit Petersilie geht aber auch das runter. Und schau, schau ... ich bin satt und komme mir schon ein bisschen schäbig vor, weil ich mehr als einen Teller Suppe gegessen habe. Nach gefühlten 7 Litern Tee, Wasser und Suppe habe ich eigentlich gar keine Lust mehr auf gesellschaftliche Ereignisse und verabschiede mich  zur Nachtruhe bevor der afrikanische Tanzabend beginnt.


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